Hertzstraße

Spandau, Ortsteil Siemensstadt
Name ab 14.10.1910
Name bis 17.9.1938
Namen
(früher/später)
Grammestraße (1938)
Namens-
erläuterung
Hertz, Heinrich Rudolf, * 22.2.1857 Hamburg, † 1.1.1894 Bonn, Physiker.
Hertz promovierte in Berlin im vierten Semester. Er war Schüler von Helmholtz und legte bereits in den Jahren 1880–1883 vielbeachtete Untersuchungen zur Elastizität, zur Verdunstung sowie zur Maxwellschen Elektrodynamik vor. Von 1885 bis 1889 war er als Professor an der Technischen Hochschule Karlsruhe tätig. 1886–1888 gelang ihm die Erzeugung und zugleich der Nachweis elektromagnetischer Wellen sowie deren Übertragung von einem Schwingkreis auf einen anderen. Er wies ihre Reflexion, Brechung, Transversalität und Polarisation nach und bestimmte ihre Geschwindigkeit. Damit legte er den Grundstein für das heute weltumspannend existierende Nachrichtensystem und bahnte den Weg zum Rundfunk. Nach ihm wird die Maßeinheit der Frequenz bezeichnet (Hz). 1889 ging Hertz nach Bonn und starb als einer der bedeutendsten Physiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Alter von 36 Jahren. Seine 1894 postum veröffentlichten „Prinzipien der Metaphysik“ wurden zu einem Klassiker der Naturphilosophie und der Erkenntnistheorie.
  Die Straße wurde 1905 in der Siedlung Nonnendamm angelegt und 1910 benannt. Als 1938 die Nazis alle Straßennamen, die auf Juden zurückzuführen waren, beseitigten, wurde die Hertzstraße in Grammestraße umbenannt. Den Nazis war nicht bekannt, daß Gramme ebenfalls aus einer jüdischen Familie stammte.
aktueller Name Grammestraße


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