Wilmersdorfischer Weg

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg
Name ab um 1794
Name bis vor 1824
Namen
(früher/später)
Kleine Spreestraße (18. Jh.-um 1794)
Wilmersdorfer Straße (vor 1824)
Namens-
erläuterung
Wilmersdorf, Ortsteil des Berliner Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Die erste urkundliche Erwähnung von Wilmersdorf stammt aus dem Jahre 1293 in einem vom Markgrafen Albrecht III. von Brandenburg ausgestellten Dokument. Es gehörte bis Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem Teil den Familien Wilmerstorff bzw. Blumenhage, Brügge und Hake sowie dem Spandauer Kloster. Seit 1562 gehörte das Dorf und später auch das Freigut den Brandenburgischen Kurfürsten, ab 1506 unterstand es dem Amt Mühlenhof. Später wechselte es häufig den Besitzer, 1870 erwarb der Bankier und Grundstücksspekulant Johann von Carstenn das Rittergut. Es blieb bis zum 19. Jahrhundert ein kleines bäuerliches Angerdorf und hatte 1840 erst 626 Einwohner. Bedingt durch die Nähe zur deutschen Hauptstadt Berlin vollzog sich nach 1871 eine rasche Entwicklung, so daß 1910 fast 110 000 Einwohner gezählt werden konnten. 1872 entstand auf dem zum Rittergut gehörenden Oberfeld die Landhauskolonie Friedenau. 1875 kam der Gutsbezirk zum Gemeindebezirk Wilmersdorf. Am 31.10.1906 wurde es Stadt und am 1.4.1907 eigener Stadtkreis. Bis dahin gehörte Deutsch-Wilmersdorf zum Kreis Teltow; erst seit 1912 heißt es Berlin-Wilmersdorf. Mit der Bildung der neuen Stadtgemeinde Berlin im Jahre 1920 entstand aus der Stadt Wilmersdorf, den Landgemeinden Schmargendorf und Grunewald sowie dem Gebiet Grunewald-Forst der 9. Verwaltungsbezirk von Berlin, Wilmersdorf. Der Stadtbezirk war von großstädtischen Mietshausquartieren und dem Villengürtel am Grunewald geprägt. Seine Lage machte ihn zum gutbürgerlichen Bezirk mit hohem sozialen Niveau. Sehenswert sind zahlreiche Grunewaldvillen, u. a. das Palais Pannwitz, heute Hotel „Vier Jahreszeiten“, die Villa Walther Rathenaus, Koenigsallee 65, die Kreuzkirche am Hohenzollerndamm, die Russisch-orthodoxe Kathedrale, die Moschee, aber auch das neoklassizistische Joachimsthalsche Gymnasium, das moderne Max-Planck-Institut oder das Rathaus Schmargendorf, alles überragt von den Schornsteinen des Gasturbinen-Kraftwerks. Seit der Bezirksfusion 2001 gehört Wilmersdorf zum Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
  Der Wilmersdorfische Weg, vorher Kleine Spreestraße genannt, verlief im nördlichen Abschnitt der heutigen Wilmersdorfer Straße.
aktueller Name Wilmersdorfer Straße


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