Kurfürstenallee

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Charlottenburg
Name ab um 1862
Name bis 30.3.1950
Namen
(früher/später)
Hertzallee (1950)
Straße auch in Mitte (Tiergarten)
Namens-
erläuterung
Der Begriff Kurfürst leitete sich von Kur, dem althochdeutschen Begriff "churi" ab, was soviel wie Wahl bedeutete. Das Recht zur Königswahl hatten zunächst alle Reichsfürsten, ab Ende des 12. Jahrhunderts stand es auch Erzbischöfen zu. Ab 1257 wählte allein das Kurfürstenkollegium der sieben Reichsfürsten den deutschen König. Zu ihnen gehörte auch der Markgraf von Brandenburg. 1324 und 1338 ist das bis dahin gewohnheitsmäßig praktizierte Recht durch Reichsgesetzgebung fixiert und die Einmischung des Papsttums in die deutsche Königswahl zurückgewiesen worden. Die Goldene Bulle 1356 regelte die Befugnisse zur Königswahl endgültig. Die Zahl der Kurfürsten veränderte sich in der Folgezeit wiederholt, zuletzt gab es zehn Kurfürsten. 1806 verschwand das Kurfürstentum mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Tracht der Kurfürsten bildete sich ab dem 13. Jahrhundert heraus und bestand von 1519 bis 1806 aus einem breiten, mantelartigen Rock mit weiten Ärmeln. Dazu wurden ein breiter Hermelinkragen, violette Handschuhe und ein Kurhut mit Hermelinumrandung getragen.

Im konkreten Fall geht die Benennung wahrscheinlich auf Kurfürst Friedrich III. zurück, der ab 1695 (veranlaßt durch die Vorliebe seiner Gemahlin für die Gegend bei Lietzow) gelegentlich über den Tiergarten hinaus auch bis zu dem späteren Dorf Charlottenburg reiste.
  Vorher Straße der Abt. V/1 des Bebauungsplanes. Die Trasse der Kurfürstenallee war im Plan von 1849 ohne Name enthalten. Auf der Karte von 1862 war sie namentlich als Churfürsten Allee eingezeichnet. Sie erhielt zwischen 1861 und 1862 ihren Namen. Nach Otto A. Borchert wurde die Straße nach dem Kurfürsten Friedrich III. benannt. Die Straße wurde als prachtvolle, mit Linden bepflanzte Allee angelegt.
aktueller Name Hertzallee


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