Bersarinstraße

Friedrichshain-Kreuzberg, Ortsteil Friedrichshain
Name ab 31.7.1947
Name bis 1.12.1991
Namen
(früher/später)
Petersburger Straße (1874-1947, 1991)
Namens-
erläuterung
Bersarin, Nikolai Erastowitsch, * 1.4.1904 St. Petersburg, † 16.6.1945 Berlin, Militär.
Nachdem er den Beruf eines Buchbinders erlernt hatte, trat Bersarin in die sowjetische Armee ein. Hier brachte er es bis zum Generalsrang. Als Generaloberst der sowjetischen Armee führte er die 5. Stoßarmee der 3. Ukrainischen, ab September 1944 die der I. Belorussischen Front, die am 21.4.1945 zuerst die Stadtgrenze Berlins erreichte. Am 24. April 1945 wurde Bersarin zum ersten Stadtkommandanten von Berlin ernannt. Knapp zwei Monate später kam er bei einem Motorradunfall in Berlin-Lichtenberg ums Leben. Seine Wohn- und Arbeitsstätte befand sich Alt-Friedrichsfelde 1.

Am 2. Mai 1975 verlieh der Magistrat Bersarin postum die Ehrenbürgerschaft Berlins. 1992 wurde Bersarin jedoch nicht in die Gesamtberliner Ehrenbürgerliste übernommen, da gegen ihn Beschuldigungen, 1939 im Baltikum Mitschuld an Massendeportationen getragen zu haben, vorlagen. Als diese sich als haltlos erwiesen, wurde die Wiederaufnahme als Ehrenbürger gefordert. Am 13.7.2000 erfolgte der entsprechende Beschluß des Abgeordnetenhauses, dem sich jedoch der damalige Regierende Bürgermeister Diepgen (CDU) verweigerte. Am 11.2.2003 nun hat der Senat in „... Ergänzung eines Senatsbeschlusses vom 16. Juni 1992 ... auf Vorlage des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit beschlossen, den ehemaligen sowjetischen Stadtkommandanten Nikolai Erastowitsch Bersarin in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um Berlin in die Liste der Ehrenbürger des Landes und der Stadt Berlin zu übernehmen.“
aktueller Name Petersburger Straße


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