Wilhelm-Külz-Straße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 6.3.1968
Name bis 1.12.1991
Namen
(früher/später)
Markgrafenstraße (um 1706-1968, 1991)
Namens-
erläuterung
Külz, Wilhelm, * 18.2.1875 Borna (Sachsen), † 10.4.1948 Berlin, Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
Er besuchte die Fürstenschule in Grimma, studierte an der Universität Leipzig Jura und promovierte 1901. Nach juristischen Lehrjahren in Sachsen war er seit Dezember 1902 Stadtrat und Bürgermeister in Meerane (Sachsen), seit 1904 Oberbürgermeister in Bückeburg (Niedersachsen), 1912 Oberbürgermeister in Zittau. Vom 1.11.1907 bis 1.12.1908 setzte ihn das Reichskolonialamt in Deutsch-Südwestafrika ein, für das er eine Verwaltungsordnung verfaßte. Er war Landtagspräsident und Landtagsabgeordneter in Bückeburg sowie Abgeordneter des Landtages Schaumburg-Lippe. Seit Februar 1920 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung, wurde er am 6.6.1920 für die Deutsche Demokratische Partei in den Reichstag gewählt, dem er bis 1932 angehörte. 1922 war er an der Abfassung des Rapallovertrages beteiligt. Vom 20.1.1926 bis 30.1.1927 bekleidete er das Amt des Innenministers. Von 1931 bis 1933 war Külz Oberbürgermeister in Dresden. 1933 weigerte er sich, die Nazi-Fahne auf dem Dresdener Rathaus zu hissen. Er wurde seines Amtes enthoben und zwangspensioniert. Seit 1935 lebte er in Berlin. Er gründete eine Kredit- und Vermögensberatung. 1945 gehörte Külz zu den Gründern der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands und übernahm deren Vorsitz.1946 wurde er zum Stadtverordneten gewählt. Er wurde auf dem Landeseigenen Friedhof in Wilmersdorf, Berliner Straße, beigesetzt.
aktueller Name Markgrafenstraße


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