Schillinggasse

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab vor 1723
Name bis vor 1737
Name
wieder ab
vor 1770
Name
dann bis
10.3.1858
Namen
(früher/später)
Schmelzens Gasse (vor 1737-vor 1770)
Schillingstraße (1858)
Namens-
erläuterung
Schilling, Philipp Andreas, * um 1630 Berlin, † 23.7.1714 Berlin, Kaufmann, Firmeninhaber.
Er war mit Johann Westorff (* 1628) Inhaber der Firma Westdorff & Schilling, die u. a. Hofbekleidung lieferte und sich in der Breiten Straße befand. Das Unternehmen nahm 1686 den späteren Minister J. Kraut als dritten Teilhaber auf. Nachdem die Firma sich 1692 auflöste, blieb Schilling im kaufmännischen Bereich. Er lieferte 1699 Materialien für das Kurfürstendenkmal auf der Langen Brücke in Berlin. Schilling gehörte 1707 zu den Stiftern der Orgel für die St. Nikolaikirche. Um 1704 wohnte der Ratskämmerer Schilling in einem eigenen Haus in der Spandauer Straße. In der Schillinggasse, die damals zwischen Lehmgasse und Großer Frankfurter Straße lag, hatte die Familie erheblichen Grundbesitz, ihr gehörten einst die Grundstücke 4 bis 11 (die Numerierung der Grundstücke entspricht jener des Jahres 1801). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war dieser Besitz bereits Eigentum von Paul und Peter Bouché. Er wurde bei der Kirche St.-Marien bestattet.
  Die Schillinggasse ist als Schillingsgasse auf dem Plan der Königlichen Residenzstadt Berlin von 1723 bereits eingezeichnet. Auf einer Karte von 1737 heißt sie nach dem Eigentümer des Grundstücks Nr. 10 Schmelzens Gasse, 1770 ist sie jedoch wieder als Schillingsgasse eingezeichnet. 1858 wurde die Gasse zur Straße erhoben. Sie verlief von Blumen- bis Kaiser-, Frankfurter und Große Frankfurter Straße.
aktueller Name Schillingstraße


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