Neben dem Grauen Kloster

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 13. Jahrhundert
Name bis um 1690
Namen
(früher/später)
Klostergasse (um 1690-nach 1700)
Klosterstraße (nach 1700)
Namens-
erläuterung
Das Wort Kloster wurde vom lateinischen claustrum abgeleitet, was soviel wie Verschluß oder Umfriedung bedeutet. Die Bezeichnung Kloster erhielten die zu einer Einheit zusammengefaßten Gebäude, in denen Ordensangehörige lebten. In Berlin sind die Franziskaner (Graue Brüder) seit 1249 nachweisbar. 1271 überließen die askanischen Landesherren dem Orden den ursprünglich zum Hohen Haus (Wohnsitz der Markgrafen) gehörenden Baugrund des Grauen Klosters. Als erstes Bauwerk errichtete der Orden einen langgestreckten Rechtecksaal aus Feldsteinen, von dem ein Teil in der Nordwand der Kirchenruine erhalten ist. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts erweiterten sie den Bau zu einer dreischiffigen, kreuzrippengewölbten Backsteinbasilika von vier Joch mit einem zweijochigen Chor in der Breite des Mittelschiffs. In der Kirche fanden Angehörige des askanischen Markgrafengeschlechts und märkische und fränkische Adelsfamilien ihre letzte Ruhestätte. Nördlich der Kirche schlossen sich weitere Bauten des Klosters an, darunter der Kreuzgang, das von 1471 bis 1474 erbaute, zweigeschossige Kapitelhaus und das von 1516 bis 1519 noch kurz vor der Reformation fertiggestellte Langhaus. Mit der Reformation wurde der Orden in Brandenburg 1540 aufgehoben. Ein Teil der Räume des Grauen Klosters erhielt das 1574 begründete Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster, das nach und nach den größten Teil der ursprünglichen Klostergebäude nutzte. Von der durch Luftangriffe 1945 schwer beschädigten Anlage des Grauen Klosters steht heute nur noch die Ruine der frühgotischen Klosterkirche.
  Die Straße war nur ein Teil der heutigen Klosterstraße.
aktueller Name Klosterstraße


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de