Am Mühlendamm

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab Mittelalter
Name bis um 1685
Namen
(früher/später)
Poststraße (um 1685)
Namens-
erläuterung
Mühlendamm, aus den Anfängen der Stadt überlieferter Name, als hier im Zentrum der historischen Doppelstadt Berlin-Cölln an einer natürlichen Furt mit dem "Molendamm" der erste befestigte Spreeübergang Berlins entstand. Der im 13. Jahrhundert anstelle der alten Furt zwischen Berlin und Cölln errichtete Mühlendamm war zugleich Wehr und Mühlenstau. Die etwa um 1220 entstandenen Wassermühlen, die ihm den Namen gaben, gehörten zu den ältesten Anlagen der Stadt und wurden 1285 in einer markgräflichen Urkunde erstmalig erwähnt. Der Mühlenbetrieb (Getreide-, Loh-, Walk- und Sägemühlen) wie auch der Warenverkehr auf dem Fluß und über den Damm brachten der Stadt beachtliche Einnahmen. Schon früh waren hier zahlreiche hölzerne Krambuden und Verkaufsstände entstanden. Der Große Kurfürst veranlaßte um 1687 auf Kosten der Eigentümer die Errichtung von Kolonnaden. Dahinter befanden sich bis zum 19. Jahrhundert jedoch Häuser bzw. Gebäude und Walkmühlen. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Mühlendamm trotz seiner geringen Länge eine der belebtesten Geschäftsstraßen Berlins. Die Zahl der Mühlen wuchs zeitweilig auf zehn an. 1838 entstand nach Plänen des Architekten Ludwig Persius ein mächtiges, kastellartiges Mühlengebäude, in das die Berliner Sparkasse einzog. Bis zum Aufkommen der Dampfmaschine war der Mühlendamm eine der wichtigsten Energiequellen der wachsenden Residenzstadt. Heute ist der achtspurig ausgebaute Mühlendamm Teilstück der stark genutzten Ost-West-Verbindung vom Alexanderplatz über die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz.
  Der Name Am Mühlendamm bezog sich auf den an der Wasserseite befindlichen Teil der Straße.
aktueller Name Poststraße


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