Koblankstraße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 27.8.1861
Name bis 5.10.1953
Namen
(früher/später)
Dritte Scheunengasse (um 1700-1861)
Zolastraße (1953)
Namens-
erläuterung
Koblanck (ab 1830 vorwiegend Koblank), David Emilius Heinrich, * 26.11.1791 Berlin, † 30.4.1864 Berlin, Kommunalpolitiker.
Er studierte an der Berliner Universität Pharmazie. 1813 meldete er sich freiwillig zur Landwehr-Kavallerie. Als Leutnant nahm er an den Schlachten bei Dennewitz und Großbeeren teil, diente nach dem Krieg im 7. Kürassier-Regiment und schied im Juni 1816 aus dem Militär aus. Zwei Jahre später legte er erfolgreich seine Prüfung als Apotheker ab und erwarb im selben Jahr das Bürgerrecht. Um 1820 kaufte er das Haus Friedrichstraße 205/206 mit der Apotheke Weißer Adler. 1825 promovierte Koblanck, und im selben Jahr wurde er in die Stadtverordnetenversammlung gewählt, der er bis 1836 angehörte. Bereits 1822 war er zum Bezirksvorsteher gewählt worden. Er gehörte 1826 der Servis- und Einquartierungs-Kommission des Magistrats an. Koblanck vertrat als Abgeordneter des Provinziallandtages von 1833 bis 1839 die Stadt Berlin. Im März 1836 hatte man ihn in den Magistrat gewählt, in dem er ab 1843 Militärkommissar war. Am 13.5.1861 beging er sein 25jähriges Jubiläum als Stadtrat. Die Stadt dankte ihm am 12.3.1863 mit der Verleihung des Ehrentitels Ältester der Stadt. Nach dem Verkauf der Apotheke 1848 wohnte er mit seiner Familie Ritterstraße 60, ab 1857 bis zu seinem Tod Ritterstraße 52.
  Die Koblankstraße führte von der Linienstraße zur Hirtenstraße durch das Scheunenviertel. Als 1907 bei der Beseitigung des Scheunenviertels die Häuser abgerissen wurden, verschwand die Straße zunächst. Bei der Neugestaltung des Viertels um den Babelsberger Platz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) ist diese Straße neu entstanden und erhielt am 28.6.1907 mit veränderter Lage wieder den Namen Koblankstraße. Sie führte anfangs von der Lothringer Straße (heute Torstraße) zur Hankestraße, wurde aber 1932 bis zur Linienstraße verkürzt.
aktueller Name Zolastraße


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